Von Meret Eikenroth
Einleitung
Im vergangenen Jahr war es
besonders eine Debatte, die deutschlandweit gesellschaftlich wie politisch die
Gemüter erhitzte, wichtige Fragen der nationalen und internationalen
Zusammenarbeit aufwarf und die Bundesrepublik vor einige Herausforderungen
stellte, die sowohl Ressourcen bedingter Natur waren, sowie politische
Stellungnahme erforderten: Die Flüchtlingskrise.
Während immer mehr
Menschen, vor allem aus nahöstlichen Gebieten und insbesondere aus Syrien, in
ganz Europa Schutz vor Bürgerkrieg und Hungersnöten in ihren Heimatländern
suchten, wuchs die Zahl der um Asyl bittenden Flüchtlinge in Deutschland immer
weiter. Um eine Erstversorgung jener Menschen zu gewähren, wurden in vielen
Städten und Kommunen deutschlandweit Notunterkünfte errichtet. Diese
Notunterkünfte fanden ihren Platz zu großen Teilen in verschiedenen Gebäuden im
innerstädtischen und peripheren Stadtraum. Betrachtet man die Stadt als
Experimentallabor verschiedener Felder und Akteur_innen, wird in diesem Zusammenhang
schnell die Brisanz jener Notunterkünfte für die Erforschung des urbanen Raumes
deutlich. Mit ihrer Errichtung entstanden nicht nur aus geografischer Sicht
neue Brennpunkte im Stadtraum. Darüber hinaus wurden bedeutende Prozesse und
Kontroversen angeregt, die von erheblicher Bedeutung für die Gestaltung der
urbanen Infrastruktur sowie des menschlichen Miteinanders im Stadtraum sind,
wie etwa Ghettoisierung und räumliche Marginalisierung durch Verdrängung aus
dem innerstädtischen Wohnraum, das Management kultureller Differenzen
und ein neu entfachter Diskurs über Formen des Engagements in der
Zivilbevölkerung.
In dieser Arbeit
beschäftige ich mich mit der Notunterkunft in Karlshorst, Berlin, die ich
während des vergangenen Wintersemesters zusammen mit zwei Kommilitoninnen im
Rahmen des Seminars „Ethnografische Methoden der Stadtforschung“ von Dr. Anja
Schwanhäußer beforscht habe. Hierbei ist von zentraler Bedeutung, inwieweit und
mit welchen Methoden sich Orte der Peripherie, beziehungsweise des peripheren
Stadtraumes beobachten und erforschen lassen. Hierzu werde ich einerseits
verschiedene Methoden der Stadtforschung erklären und aufzeigen, inwiefern
diese genutzt wurden, um die unmittelbare urbane Umgebung der Notunterkunft
Karlshorst zu untersuchen. Andererseits werde ich einige, im Kontext unserer
Forschung relevante, theoretische Konzepte und Überlegungen präsentieren, wie
den Begriff der Peripherie und das Konzept der sozio-räumlichen Segregation,
sowie Überlegungen zur Atmosphäre einer Stadt anstellen. Da es in meiner Arbeit
also vor allem um die Anwendung diverser Forschungspraktiken in einem
bestimmten urbanen Gebiet geht, handelt es sich hierbei um eine „Anthropology in
the City“.[1]
Die
Notunterkunft Karlshorst
Die Notunterkunft
in der Köpenicker Allee 146 in Berlin Karlshorst wurde am 7. August 2015 vom
DRK Kreisverband Müggelspree e.V. und dem DRK Landesverband Berliner Rotes
Kreuz e.V. im Auftrag des Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) in
einem alten Gebäude der Telekom sowie in weiteren umliegenden Gebäuden in
Betrieb genommen. Viele Ehrenamtliche des DRK sowie viele Freiwillige aus der
Zivilbevölkerung haben dabei geholfen, die brach liegenden Gebäude für den
Einzug der Geflüchteten bewohnbar zu machen. Bald darauf wurde die
Notunterkunft bereits von ca. eintausend Menschen aus 21 verschiedenen Nationen
bewohnt, die durch rund 40 hauptamtliche Mitarbeiter_innen vor Ort betreut
werden; und die Zahl der Bewohner_innen steigt immer weiter. Die
Essensversorgung wird über einen externen Caterer gestellt, während die
medizinische Erstversorgung durch den Sanitätsdienst des DRK gewährleistet
wird.[2]
Mit dem rasanten Zuwachs der Bevölkerung kamen nicht nur neue Probleme der
Versorgung auf; es gingen hiermit außerdem erhebliche Veränderungen im
Straßenbild des Stadtteiles Karlshorst einher, vor allem in unmittelbarer
Umgebung zu der Notunterkunft. Im weiteren Verlauf möchte ich nun unseren
Feldzugang und die Begriffe der Peripherie, sowie der sozio-räumlichen Segregation
vorstellen und anschließend diejenigen Methoden präsentieren, derer wir uns
bedienten, um jene urbane Peripherie zu erforschen. Anschließend werde ich noch
Überlegungen zu atmosphärischen Untersuchungen im Stadtraum machen und
herausstellen, inwieweit auch dieser Ansatz für unsere Forschung von zentraler
Bedeutung ist.
Der erste Feldzugang
Wohnblock in Zone 1 der Köpenicker Allee |
Wohnblock in Zone 1 der Köpenicker Allee |
Der erste Zugang
zu einem noch unbekannten Forschungsfeld ist meist nicht einfach. Der
Forschende betritt eine völlig neue Lebenswelt und muss versuchen sich in diese
Welt hinein zu finden und mit dessen Akteur_innen in Kontakt zu kommen, um nach
und nach eine „emische“ Perspektive zu entwickeln. Eine Notunterkunft zum
Forschungsgegenstand einer Ethnographie zu machen bringt – wie alle anderen
Forschungsfelder auch – ganz spezifische Probleme des Zugangs mit sich. Diese
sind neben moralischen Bedenken und der generellen Angst des Forschenden vor
seinem Feld[3],
häufig auch, wie in unserem Fall, von rein bürokratischer Natur. Zu Beginn
unserer Forschung bekamen wir die Kontaktdaten von unserer ersten
Ansprechpartnerin Eva, die bereits an dem Projekt „kiezkieken“ mitgewirkt
hat, das im Sommer ein Kino in der Notunterkunft Karlshorst gebaut hatte, von unserer Dozentin, Dr. Anja
Schwanhäußer, vermittelt und begannen mit jener in
E-Mail Kontakt zu
treten. Bereits zu Anfang tat sich jedoch eine enorme bürokratische Hürde auf,
mit der wir so nicht gerechnet hatten: Um die Notunterkunft zu betreten, wurde
ein erweitertes Führungszeugnis benötigt, welches man im Bürgeramt beantragen
muss. In den nächsten Wochen bemühten wir uns zwar um einen Termin dort; es
stellte sich allerdings als aussichtslos heraus, innerhalb der nächsten Wochen
einen solchen Termin und damit das Führungszeugnis selbst zu bekommen. Da unsere Forschung aufgrund des
zeitlichen Rahmens des Seminars auf ein Semester begrenzt war, beschlossen wir
andere Wege einzuschlagen und unsere ursprünglichen Forschungsfragen
beziehungsweise -vorhaben zu verändern.
Bereits bei unserem ersten Besuch der
Notunterkunft, bei der wir einen Wahrnehmungsspaziergang[4]
durch die an die Notunterkunft angrenzenden Straßen und Gebiete unternahmen,
war uns die stark isolierte Lage jener aufgefallen. Wir stellten uns daher die
Frage, inwiefern ebendiese periphere Lage der Notunterkunft am Rande von
Karlshorst, einem Stadtteil, der selbst außerhalb des zentralen Berliner S-Bahn
Rings gelegen ist, sich auf die Lebenswelt der Bewohner_innen einer solchen
Unterkunft auswirkt. Welches sind die Merkmale und Effekte räumlicher Marginalisierung
im Urbanen? Wie wirkt sich die Atmosphäre eines Ortes auf die Menschen aus, die
an diesem Ort leben? Und vor allem: Mit welchen ethnografischen Methoden kann
man die Orte der (urbanen) Peripherie und Ödnis eigentlich beobachten,
beziehungsweise erforschen? Diese und weitere Fragen sollten in unserem
weiteren Forschungsprozess von zentraler Bedeutung werden.
Theoretische
Überlegungen zum Begriff der Peripherie
Um den Begriff der Peripherie zu erklären,
werde ich mich an dieser Stelle vor allem auf die Überlegungen des
Kulturanthropologen Heinz Schilling beziehen, der im Jahre 2000 einen
Sammelband mit dem Titel „Peripherie – Lokale Identitäten und räumliche
Orientierung an der Grenze“[5] herausgab, der Texte
verschiedener Autor_innen zum Thema Peripherie, Grenze und Identität enthält.
In seinem Buch werden verschiedene Forschungsfragen aufgeworfen, von denen zwei
besonders entscheidend sind: „Wie wirkt sich eine periphere Lage auf die
Lebenswelt und das Raumgefühl von Menschen aus? [Und:] Was bedeutet die nahe
Grenze für kollektive Eigenlogik und individuelle Identitätsprozesse?“[6]
Ganz allgemein definiert Schilling den
Begriff Peripherie über das Verhältnis von Mitte zu Rand.
Die Peripherie
stellt dabei die Umgebung, beziehungsweise das Umfeld des Zentrums dar und
definiert sich so allein über jenes. So wird das Wort häufig verwendet, um
räumliche Disparitäten
aufzuzeigen. Als
peripher wird außerdem das Entfernte betrachtet, welches als fast nicht mehr
zugehörig angesehen wird.[7]
Urbane Peripherie und sozio-räumliche
Segregation
Überträgt man
diese Überlegungen auf die Lage der Notunterkunft Karlshorst und auf alle
anderen am Stadtrand gelegenen Notunterkünfte, welche den Großteil der
Notunterkünfte in Berlin und Deutschland allgemein ausmachen, so ergibt sich
ein Bild, welches nicht nur geografisch betrachtet die periphere Situation der
Geflüchteten aufzeigt. Obschon ihrer enormen Zahlen scheinen sie zum Teil fast
völlig aus dem zentralen Stadtraum und somit aus dem Stadtbild zu verschwinden.
Ihr Wohnraum befindet sich fast immer jenseits des innerstädtischen Zirkels und
damit jenseits des Zentrums des urbanen Lebens. Natürlich weist diese
Problematik verschiedene Betrachtungsebenen auf und man darf nicht darauf
hereinfallen, jenes Bild als eine rein metaphorische Umsetzung einer Politik
von Verdrängung und Marginalisierung zu zeichnen. Auch Faktoren wie der erhöhte
Leerstand von Gebäuden im Bereich des peripheren Stadtraumes spielen sicherlich
eine Rolle bei der Verteilung des Wohnraumes für Geflüchtete. Dennoch wird in
der Geografie der Notunterkünfte deutlich, wie marginalisierte Gruppen
systematisch aus dem Zentrum ausgeschlossen und in die Peripherie
(zurück-)gedrängt werden.
Aber nicht nur
innerhalb des gesamten Stadtraumes kommen solche Prozesse zum Tragen. Auch
innerhalb der Gegenden selbst, in welchen sich die Notunterkünfte befinden,
findet eine starke sozio-räumliche Segregation durch die Koexistenz heterogener
Gruppen statt. Es kommt hier also zu einer sozialen und räumlichen Trennung
verschiedener Kulturen, beziehungsweise Milieus und sozialer Gruppen innerhalb
eines Raumes; ein Prozess der häufig zu der Bildung von am Stadtrand gelegenen
Ghettos führt.
Betrachtet man
den Bezirk Karlshorst und vor allem die unmittelbare Nachbarschaft der
Notunterkunft genauer, so wird jene sozio-räumliche Trennung sehr deutlich
sichtbar. Karlshorst ist vor allem ein Wohnbezirk, in dem zu großen Teilen
recht gut situierte Bürger_innen leben. Es gibt viele Einfamilien-Häuser und
auch neuere Wohnprojekte, wie etwa die „Gartenstadt Karlshorst“[8],
zeugen von einem allgemein eher wohlhabenderen Milieu. In unserer Forschung
haben wir uns eingehend mit dem direkten geografischen Umfeld der Notunterkunft
beschäftigt und konnten dabei beobachten, wie sich die Köpenicker Allee vom
beschaulichen Wohnbezirk zur industriellen Ödnis wandelt.
Die Methode des
Wahrnehmungsspaziergangs
Einfamilienhaus in Zone 2 der Köpenicker Allee |
Einfamilienhaus in Zone 2 der Köpenicker Allee |
Um uns der peripheren und isolierten Lage der Notunterkunft für
Flüchtlinge in Karlshorst methodisch zu nähern, führten wir zunächst einen Wahrnehmungsspaziergang
durch. Diese Methodologie des Gehens, die auf Ina-Maria Greverus
zurückgeht[9],
soll zum Sammeln erster Eindrücke im Feld dienen, welche in Feldnotizen
festgehalten werden. Darüber hinaus kann ein Wahrnehmungsspaziergang das Gespür
für die imaginäre Stadt, für Orte, Situationen und Atmosphären schärfen und so
vor allem die dem Stadtraum inhärente Gefühlswelt offenbaren.[10]
Mit einem Wahrnehmungsspaziergang soll so versucht werden, neben den physischen
Strukturen vor allem atmosphärische und sinnliche Aspekte der Umgebung
festzuhalten. Die Wahrnehmung der Atmosphäre eines Raumes ist dabei immer ein
subjektives Empfinden, wodurch der Umgebung bestimmte Charaktereigenschaften
zugeschrieben werden.[11] Dabei wirken sich diverse szenische
Strukturen auf die urbane Atmosphäre aus. Die physische Struktur, der Zustand
der Gebäude, die Zäune, Farben, Gerüche und Geräusche, eine (fehlende)
Infrastruktur, die vorherrschenden Wetterbedingung, die Menschen, denen man auf
dem Weg begegnet und weitere beobachtbare und sinnlich erfahrbare Details
werden dabei „bricolage-artig zusammen gefügt“[12].
So entsteht ein bestimmtes Bild des Raumes, welches durch verschiedene
sinnliche Eindrücke hergestellt wird.
Hanging
around
Eine dem Wahrnehmungsspaziergang ähnliche Methode ist das „Herumhängen“/“Hanging
Around“[13] im
Stadtraum. Diese Methode gehört, genau wie der Wahrnehmungsspaziergang, zu der
Methodik des „dérive“, also des Umherschweifens. Beim Umherschweifen im
Stadtraum verzichten „eine oder mehrere das Umherschweifen experimentierende
Personen (...) für eine mehr oder weniger lange Zeit auf die ihnen im
allgemeinen bekannten Bewegungs- bzw. Handlungsgründe, auf die ihnen eigenen
Beziehungen, Arbeiten und Freizeitbeschäftigungen, um sich den Anregungen des
Geländes und den ihm entsprechenden Begegnungen hinzugeben.“[14]
Das Hanging around als Methode der Ethnografie „beinhaltet vor allem
die Bereitschaft, sich vom Weg abbringen zu lassen (...)“[15],
neue Pfade zu entdecken und sich von seinen Sinnen und
Eindrücken anstelle eines steifen Forschungsdesigns leiten zu lassen.
So erhält der Forschende ein neues Gefühl und Gespür für Situationen und kann
dadurch auch neue Beobachtungen machen. Während der Wahrnehmungsspaziergang
eine sich bewegte Methode darstellt, verweilt man beim Hanging around an einer Stelle, ohne dabei eine besondere
Aufgabe oder Rolle zu übernehmen, „aber in der Hoffnung, etwas
Bedeutsames werde passieren.“[16]
Diese Methode wurde bereits von vielen Stadtethnologen angewendet, wie
beispielsweise von William F. Whyte in seinem bekannten Werk „Street Corner
Society - The Social Structure of an Italian Slum.“.[17]
Durch das Umherschweifen in der Umgebung der Notunterkunft und rund um
den S-Bahnhof Karlshorst und das wiederholte Herumhängen vor der Notunterkunft
sowie im Jugendclub Rainbow[18]
konnten wir einerseits einen kleinen Einblick in Szenen aus dem Leben der
Geflüchteten erlangen und andererseits ein spezifisches Gefühl für den Raum
entwickeln, Details beobachten und Zusammenhänge verstehen. Besonders
interessant erscheint mir in diesem Kontext, dass ich oftmals das Gefühl hatte,
dass genau diese Methode, also die des Herumhängens, auf eine fast zynische Art
und Weise mit der Lebenswelt der Geflüchteten verbunden ist, da deren Leben in
Deutschland in der ersten Zeit zumeist nur aus schier endlosem Warten, also
„Herumhängen“ besteht – in Schlangen, auf Ämtern oder in Notunterkünften, in
denen es kaum Ablenkung gibt. Dazu ein kurzer Auszug aus meinen Feldnotizen:
Wir setzten uns also
davor und beobachteten eine Weile das Geschehen. Man konnte in den Innenhof
[der Notunterkunft] hinein schauen, in dem sich einige Flüchtlinge,
hauptsächlich Männer und spielende Kinder aufhielten. Die Männer saßen herum,
rauchten und unterhielten sich, manche liefen mit Plastiktüten hin und her.[19]
Indem wir also vor der Notunterkunft „herumhingen“ taten wir es im
Prinzip in diesem Moment den Geflüchteten gleich. Wir als Forscherinnen
bildeten eine Art Spiegelbild zu der Situation, die sich im Innenhof ereignete,
indem wir vor Toren der Notunterkunft saßen und ebenfalls eine Zigarette
rauchten.
Eine fotografische Dokumentation der
Köpenicker Allee
Zone 3 der Köpenicker Allee |
Neben dem
Wahrnehmungsspaziergang und dem Herumhängen war es vor allem die Methode der
Fotodokumentation, die für unsere Forschung von zentraler Bedeutung war.
Mithilfe dieser Methode suchten wir als Forscherinnen danach, visuelle
Informationen über die unmittelbare Umgebung der Notunterkunft zu erhalten.
Dabei sollten vor allem die bauliche Struktur der Straße sowie Besonderheiten
in deren Verlauf erfasst werden. Die Methode der Fotodokumentation ist
angelehnt an die Forschungen von Gisela Welz, die eine Ethnografie zur
systematischen Erfassung von Raumstrukturen in Bushwick, einem Stadtteil im Norden
von Brooklyn, durchführte.[20]
Welz wiederum bezieht ihre Überlegungen aus der von Kevin Lynch angefertigten
Kultur vergleichenden UNESCO-Studie, welche die Umweltbedingungen von
Jugendlichen in der Stadt untersuchen sollte[21]
Wir unterteilten die fotografische Dokumentation dabei in zwei verschiedene
Ebenen. Während ich mich der Erstellung eines fotografischen Rasters der
Köpenicker Allee widmete und mir dabei etwas „strengere“ Methoden verordnete,
ergänzten meine Kommilitoninnen dieses Raster mit Fotos von verschiedenen
Details, die ihnen auf dem Weg zur Notunterkunft ins Auge fielen, wie etwa
zerbrochene Scheiben oder Überwachungskameras an der Notunterkunft selbst.
„Die Erstellung
eines „fotografischen Rasters“ [dient] als erster Schritt zu einer Feststellung
von Veränderungen der gebauten Umwelt, die im Durchschreiten des Raums offenbar
werden (...)“[22]
Diese Methode stellt damit eigentlich einen explorativen Schritt in der
ethnografischen Forschung dar; sie kann aber auch, wie in unserem Fall, in
einem späteren Stadium der Forschung, eine Ergänzung zu anderen
Stadt-ethnografischen Methoden
darstellen. Beim fotografischen Raster geht es darum, einen Querschnitt
durch verschiedene Haus- und Gebäudetypen und Straßenbilder zu präsentieren,
aber auch Grenzen und Brüche im Raum ausfindig zu machen und zu lokalisieren
und Brennpunkte zu ermitteln. In unserer Forschung diente dieses Mittel
besonders der Veranschaulichung der sich verändernden Umwelt vom städtischen
Raum hin zum peripheren Raum der Notunterkunft. Es ist zugleich der Versuch
eines Einfangens der spezifischen Atmosphäre eines Raumes, für die Worte oft
nicht ausreichen.
Meine Wahl für
das fotografische Raster fiel auf die Köpenicker Allee, da diese die
Hauptverbindungsstraße der Notunterkunft mit dem städtischen Zentrum des
Bezirks Karlshorst ist. Die Geflüchteten müssen diesen Weg also regelmäßig
zurück legen, etwa um die urbane Infrastruktur nutzen zu können oder um
verschiedene Geschäfte aufzusuchen. Außerdem führt der kürzeste Weg zum
Jugendclub Rainbow ebenfalls über diese Straße; ein Ort den viele der
Zone 3 |
Zone 3 |
Geflüchteten
schon einmal mit ihren Kindern und Jugendlichen zurückgelegt hatten oder den
die Kinder zum Teil auch alleine regelmäßig besuchen.
Das methodische
Vorgehen sah dabei so aus, dass ich in der Mitte der Straße lief und genau alle
15 Meter, beziehungsweise Schritte, ein Foto nach rechts und dann eines nach
links machte, genau auf Augenhöhe und innerhalb des eigenen Blickfeldes.
Als Ergebnis der
Fotodokumentation lässt sich festhalten, dass sich das Straßenbild der
Köpenicker Allee auf dem Weg von der S-Bahn Station Karlshorst bis hin zur
Notunterkunft stark wandelt. Ist sie zu Beginn noch dicht besiedelt und von
Wohnblocks dominiert, so dünnt sich die Bebauung im Laufe der Straße immer
weiter aus, bis zu jenem Teil, in dem die Notunterkunft liegt und der direkt an
ein städtisches Waldgebiet angrenzt. Ich konnte drei markante Zonen ausmachen,
in die sich die Straße aufteilen lässt und die diesen Wandel sichtbar machen.
Die erste Zone
stellt eine Umgebung des städtischen und zentralen Wohnraumes dar. Zu
beiden Seiten sind Wohnblocks und Mehrfamilienhäuser errichtet. Es besteht eine
direkte räumliche Anbindung an das urbane Geschehen – die Hauptverkehrsstraße,
die Karlshorst mit anderen Stadtteilen Berlins verbindet und auf welcher eine
Straßenbahn verkehrt liegt direkt um die Ecke - und zudem gibt es diverse
kleinere Geschäfte und Arztpraxen in unmittelbarer Nähe.
Die zweite Zone
ist von der ersten nicht klar abgegrenzt; ab einem gewissen Punkt wandelt sich
jedoch der durchschnittliche Häusertyp und anstelle von Mehrfamilienhäusern
flankieren nun Einfamilienhäuser mit kleinen Vorgärten die Köpenicker Allee.
Diese Zone stellt den außerstädtischen und dörflichen Stadtraum dar,
welcher neben seinem Häusertypus auch durch seine etwas vom Zentrum entferntere
Lage gekennzeichnet ist.
Die dritte und
letzte Zone schließlich beginnt ab der letzten Querstraße, auf der sich eine
Bushaltestelle befindet und die so den außerstädtischen Raum über einen shortcut
ein letztes Mal mit dem städtischen Raum, d.h. der Hauptverkehrsstraße
verbindet. Diese Zone ist durch einen industriellen und peripheren Charakter
gekennzeichnet. Am Ende der dritten Zone befindet sich die Notunterkunft. Der
Gebäudetypus wechselt relativ abrupt von Einfamilienhäusern zu, zum Teil brach
liegenden, industriellen Gebäuden. Anstelle von bunt angemalten Häusern und
kleineren Grünflächen dominieren hier verschiedene graue Gebäude, Mauern und
Zäune das Straßenbild.
In dieser Zone
nimmt außerdem das Menschenaufkommen auf der Straße beträchtlich ab, während
der Autoverkehr in etwa der gleiche
bleibt. Dies verleiht ihr einen weitgehend transitorischen Charakter. Auch die
Gebäude der Notunterkunft selbst scheinen in das Panorama der „Grauzone“ zu
passen. Direkt gegenüber der Notunterkunft liegen Kleingartenanlagen und nur
ein kurzes Stück weiter beginnt städtisches Waldgebiet.
Die Atmosphäre des Stadtraumes
Notunterkunft Karlshorst |
Notunterkunft Karlshorst |
Die Untersuchung der Atmosphäre eines Ortes
ist ein interessanter und zugleich vielversprechender ethnografischer Zugang
zur Erforschung urbaner Lebenswelten. „Die Atmosphäre einer Stadt ist
[charakterisiert durch] die subjektive Erfahrung der Stadtwirklichkeit, die die
Menschen in der Stadt miteinander teilen.“[23] Eine Stadtästhetik, die den
Begriff der Atmosphäre mit einbezieht beschreibt eine Stadt demnach nicht nur
in Bezug auf ihre historischen oder ästhetischen Gesichtspunkte, sondern
vielmehr auch dadurch, wie man sich in ihr fühlt – sei es als Einheimische_r, neu
Zugezogene_r oder aus dem Blickpunkt des Touristen. Die Atmosphäre einer Stadt,
beziehungsweise eines Ortes ist also etwas, „das man spüren muß“.[24] Sie setzt sich aus
verschiedenen Faktoren zusammen. Zum einen sind dies visuelle Eindrücke, die
durch städtebauliche Kriterien, das Künstlerische und Ästhetische, sowie das
individuelle Bild bestimmter Straßenzüge und Orte innerhalb der Stadt gebildet
werden. Zum anderen existieren jedoch auch eine Vielzahl anderer
Sinneseindrücke, die zwar in hohem Maße zu der Atmosphäre einer Stadt
beitragen, die jedoch in den meisten Forschungen und Beschreibungen urbaner
Räume nur zweitrangig betrachtet oder gar völlig außer Acht gelassen werden. So
ist etwa auch ein spezifischer Geruch „ein Wesentliches Element der Atmosphäre
einer Stadt, vielleicht sogar das Wesentlichste (...)“.[25] Des Weiteren kann eine Stadt
auch als akustischer Raum wahrgenommen und erforscht werden.[26]
Bei der Erforschung der Atmosphäre einer
Stadt können ihre Bewohner_innen sowohl als Rezipient_innen der Atmosphäre,
aber auch als Erzeugende selbiger betrachtet werden. So existierten die Gebäude
und ihre Umgebungen am unteren Teil der Köpenicker Allee zwar bereits zuvor in
ihrer heutigen Form; durch ihre (Um-)Nutzung als Notunterkunft für Geflüchtete
wurde jener Teil der Allee, der zuvor lediglich in industrieller Hinsicht
genutzt wurde, beziehungsweise zum Teil völlig brach lag, jedoch erst wieder
relevant als Teil des urbanen und bewohnten Raumes.
Zudem entstand hier gleichzeitig ein neues
Spannungsfeld im Stadtbild, indem sich die ursprünglichen Bewohner_innen der
Straße, beziehungsweise des Ortes mit den neuen Bewohner_innen der
Notunterkunft mischten (wobei jene quantitativ betrachtet einen erheblichen
Anteil ausmachen).
Die Umgebung der Notunterkunft Karlshorst –
Atmosphärische Impressionen
Zettel zur Notunterkunft |
Zettel und Pfeile verweisen auf die Notunterkunft |
Die Atmosphäre des Raumes machte einen großen Anteil unserer Forschung
über den Stadtraum aus, der von der unmittelbaren Umgebung der Notunterkunft in
Karlshorst gebildet wird. Dies erklärt sich insbesondere dadurch, dass hier die
Atmosphäre – geformt und charakterisiert durch eine Vielzahl verschiedener
Sinneseindrücke – ein äußerst prägnantes Merkmal des Raumes darstellt. Durch
seine kürzliche Umnutzung treten Kriterien wie (ursprüngliche) Funktionalität
und (kunst-)historische Ästhetik bei der Beurteilung und Erforschung jenes
Ortes in den Hintergrund, beziehungsweise sind völlig zu vernachlässigen. Auch
Infrastruktur und Brennpunkte menschlichen Miteinanders oder menschlicher
Geschäftigkeit in unmittelbarer Nähe der Notunterkunft sind so nicht vorrangig
existent. Vielmehr ist jener Ort in seiner Funktion als Wohnraum für
Geflüchtete ein nicht natürlich gewachsener oder städtebaulich geplanter,
sondern aufgrund einer Notsituation ad hoc entstandener.
Bei unserem ersten Wahrnehmungsspaziergang fiel uns zunächst die
verlassene und isolierte Lage der Notunterkunft auf, ein Merkmal, welches
durchaus als charakteristisch für die meisten Notunterkünfte Berlins gesehen
werden kann, da diese sich geografisch zumeist am Stadtrand befinden. Die
Notunterkunft in Karlshorst befindet sich am hinteren Ende der Köpenicker
Allee, die insgesamt rund zwei Kilometer lang ist. Wirkte jene Straße, wie
zuvor in der fotografischen Dokumentation sichtbar wurde, auf uns zu anfangs
noch wie eine beschauliche Wohngegend mit hübschen Wohnblocks,
Einfamilienhäusern und kleinen Vorgärten, so schien sich das Straßenbild stetig
zu verändern, je mehr wir uns der Notunterkunft näherten. Je weiter wir gingen,
desto bedrückender schien die Atmosphäre zu werden. Die Gegend wurde immer
verlassener und
ausgestorbener und die, in diesem Teil der Straße zumeist aus
industriellen Zwecken erbauten, Gebäude immer grauer und verkommener. Ein
tristes Bild von brach liegenden Flächen erstreckte sich vor uns. Kaum noch
Menschen begegneten uns auf unserem Weg, während der Autoverkehr gleichzeitig
konstant blieb. So war das einzige Geräusch, das ich auf dem letzten Drittel
des Weges wahrnahm, das monotone Brummen der Motoren, der hie und da an uns vorbei
rauschenden Autos und Lastwagen. Bestimmte Gerüche konnte ich zumeist nicht
ausmachen, vielleicht auch deshalb, weil es ein regnerischer und kalter Tag
war. Nur ab und an konnte ich eine latente Brise Rauchgeruch vernehmen, der von
irgend einem der noch in Betrieb stehenden Fabrikhöfe aus der Umgebung herüber
wehte. Ein Auszug aus meinen Feldnotizen beschreibt anschaulich, wie mir bei
meiner ersten Begehung der Köpenicker Allee zumute war:
Sobald man in die
Köpenicker Allee einbiegt, auf der die NUK gelegen ist, merkt man, dass die
Straße, die sehr lang ist, zum Ende hin immer leerer wird. Die Wohnhäuser
dünnen sich an den Seiten mehr und mehr aus, bis man am Ende das Gefühl hat, in
einen von Industrie und Leerstand geprägten Vorort gelangt zu sein. Es war ein
sehr grauer Tag, der Himmel war dicht behangen von einer unzertrennbaren
Wolkendecke – dennoch glaube ich, dass auch dieser Ort selbst bei strahlendem
Sonnenschein unfassbar trostlos, trist und grau wirkt. Je näher wir der NUK
kamen, desto unbehaglicher wurde uns. Zum einen, weil wir nicht genau wussten,
wie nah wir uns ihr im Endeffekt nähern konnten, zum anderen, weil ein sehr
bedrückendes Gefühl durch die monotone, triste Umgebung entstand. Wie mag sich
dies nur für die Flüchtlinge anfühlen?[27]
In unmittelbarer Nähe der Notunterkunft befand sich kein Schild oder
andersartiger Verweis darauf, dass hier über tausend Menschen kurzfristig
einquartiert worden waren. Lediglich ein mit Klebeband befestigter und halb
abgerissener Zettel mit der genauen Adresse und Hausnummer und der Aufschrift
„Emergency Shelter“, sowie ein paar nicht besonders ordentlich aufgemalte gelbe
Pfeile verwies auf die Existenz der Notunterkunft.
Auch die Gebäude der Notunterkunft selbst wirkten grau und trist.
Unmittelbar vor den Gebäuden hielten sich so gut wie keine Menschen auf;
lediglich im Abstand von etwa zehn Minuten sah man hin und wieder kleinere
Gruppen von jüngeren Männern oder Familien die Notunterkunft verlassen.
Die NUK war
zunächst von außen als solche nicht direkt zu erkennen, auch wenn wir uns bei
dem ersten Gebäude (später stellten wir fest, dass dieses Gebäude auch zur NUK
gehörte) bereits fragten, ob dies bereits Teil der NUK war. Es hingen viele
Kleidungsstücke aus den Fenstern und es standen einige Flaschen oder
Lebensmittel auf den Fensterbrettern. Durch eine Einfahrt, in der lediglich ein
kleines Schild auf die NUK verweist, welches wir erst beim Verlassen überhaupt
bemerkten, gelangt man schließlich zur NUK. Vor der NUK ist eine Schranke für Autos
und um als Fußgänger hinein zu gelangen, muss man einige Securitys in
Warnwesten passieren.[28]
Direkt gegenüber der Gebäude der Notunterkunft befinden sich außerdem
geisterhaft anmutende Kleingartenanlagen und, wie bereits erwähnt, beginnt nur
ein kurzes Stück Fußweg entfernt das städtische Waldgebiet der Wuhlheide.
Schluss
Anhand von modernen ethnografischen Methoden der Stadtforschung wurde
in dieser Arbeit die Umgebung der Notunterkunft in Karlshorst beobachtet und
erforscht. Karlshorst kann hier als Beispiel für einen Ort der urbanen
Peripherie gesehen werden, der im Zuge der Errichtung von Notunterkünften in
den Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten ist – und gleichzeitig aufgrund
seiner
am Rande gelegenen Position aus dem
Stadtraum und somit aus der Lebens- und Gedankenwelt der Bewohner_innen Berlins
verschwindet. Dies lässt sich sowohl anhand geografischer Merkmale, als auch
anhand von atmosphärischen und städtebaulichen Impressionen beobachten.
Mithilfe den Methoden des Wahrnehmungsspazierganges, des Herumhängens, der
fotografischen Dokumentation, sowie einer dichten Beschreibung der
atmosphärischen Qualitäten jenes Ortes wird hier ein detailliertes Bild der
Ödnis gezeichnet. Außerdem wird klar, wie sich eine sozio-räumliche Trennung
verschiedener Kulturen und Milieus in einem bestimmten Ortsteil anhand von
verschiedenen Faktoren vollzieht, die sowohl
von Merkmalen der urbanen Landschaft und der vor Ort gegebenen
Infrastruktur abhängen, wie auch psychogeografischer Natur sein können. So wird
außerdem wohl einmal mehr deutlich, dass der Diskurs über die Eingliederung von
Geflüchteten in Deutschland stets auch einen Diskurs über die Verdrängung
marginalisierter Gruppen aus dem innerstädtischen Raum und hin in die
Peripherie beinhaltet.
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Dies. (2016):
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(Zugriff 23.06.2016)
Gartenstadt
Karlshorst:
http://gardo.info/
(Zugriff 23.06.2016)
Heinz
Schilling: Notizbände:
http://heinzschilling.de/info/notizenbaende_05.html
(Zugriff 23.06.2016)
[1] Schwanhäußer 2016: 4
[2] http://notunterkunft.drk-mueggelspree.de
[3] Vgl. Lindner 1981.
[4] Zu der Methode des Wahrnehmungsspazierganges
werde ich später noch ausführlicher kommen.
[5] Schilling 2000.
[6] http://heinzschilling.de/info/notizenbaende_05.html
[7] http://heinzschilling.de/info/notizenbaende_05.html
[8] Vgl. http://gardo.info/
[9] Greverus 1982 und 1994.
[12] Schwanhäußer 2015: 1.
[13] Vgl. ebd.: S. 2
[14] Debord: 1995 (1958): 64
[15] Schwanhäußer 2015: 12
[16] Schwanhäußer 2015: 12
[17] Vgl. Whyte1993.
[18] Dieser Teil der Forschung , der sich in einem
angrenzenden Jugendclub mit dem Namen „Rainbow“ abspielte, wird an dieser
Stelle ausgeklammert. Meine Kommilitoninnen und ich hatten sich hier zwei Mal
mit unserer Kontaktperson Eva und Geflüchteten getroffen; einmal zum Kochen und
Plätzchen backen und ein weiteres Mal, um das dortige Winterfest zu besuchen.
Zwar waren diese Treffen und die daraus resultierenden Beobachtungen durchaus
sehr interessant und erkenntnisreich. Da ich in dieser Arbeit jedoch den Fokus
auf die Erforschung der Peripherie mithilfe Stadt-ethnografischer Methoden
gelegt habe, verzichte ich an dieser Stelle darauf, sie hier in besonderem Maße
mit einfließen zu lassen.
[19] Feldnotizen vom 14.12.2015
[20] Vgl. Welz 1991.
[21] Vgl. Lynch 1977.
[22] Welz, 1991: 56.
[23] Böhme 1998: 162.
[24] Ebd.: 154
[25] Ebd.: 150
[26] Ebd.: 158 f.
[27] Feldnotizen vom 26.11.2015
[28] Feldnotizen vom 26.11.2015
Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Seminars, "Ethnografische Methoden der Stadtforschung", geleitet von Anja Schwanhäußer.
Author
Meret Eikenroth, MA Europäische Ethnologie
Bitte diesen Beitrag wie folgt zitieren:
Meret Eikenroth (2016): Die Notunterkunft Karlshorst. Ethnografische Erkundungen in die Peripherie. In: Gökce Yurdakul, Regina Römhild, Anja Schwanhäußer, Birgit zur Nieden, Aleksandra Lakic (Hg.): E-Book Project of Humboldt-University Students: Witnessing the Transition: Refugees, Asylum-Seekers and Migrants in Transnational Perspective. Preview (Weblog), https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=863130166696833325#editor/target=post;postID=3697950972162993466;onPublishedMenu=allposts;onClosedMenu=allposts;postNum=0;src=link
Meret Eikenroth (2016): Die Notunterkunft Karlshorst. Ethnografische Erkundungen in die Peripherie. In: Gökce Yurdakul, Regina Römhild, Anja Schwanhäußer, Birgit zur Nieden, Aleksandra Lakic (Hg.): E-Book Project of Humboldt-University Students: Witnessing the Transition: Refugees, Asylum-Seekers and Migrants in Transnational Perspective. Preview (Weblog), https://www.blogger.com/blogger.g?blogID=863130166696833325#editor/target=post;postID=3697950972162993466;onPublishedMenu=allposts;onClosedMenu=allposts;postNum=0;src=link
Karlshorst war einmal ein ruhiger Stadtteil, doch dann kamen diese sogenannten Flüchtlinge. Gerade in näherer Umgebung dieser sogenannten Notunterkunft, kann man wegen dem Krach und dem Lärm auf diesem Gelände in der Nacht kein Fenster auflassen. Dort ist Kindergeschrei und Gegröle bis nächsten Morgen an der Tages- bzw. Nachtordnung und von Rücksicht auf die einheimische Bevölkerung keine Spur. Auf Anfragen an das DRK bekommt man keine Antwort, wie auch, wenn man gegen diese Mentalität von diesen Zugereisten eh nicht ankommt auch wenn man als Einheimischer arbeiten geht und seinen Schlaf bzw. seine Ruhe dringend benötigt. Warum hat man diese Personen nicht dort einquartiert, wo sie niemanden stören und wo einheimische Bürgerinnen und Bürger nicht um ihren Schlaf gebracht werden, damit sie Kraft für die Arbeit sammeln können ?! Die Politiker/innen die das bestimmen, liegen weit ab und ruhig und bekommen all diesen Ärger nicht mit. Vilen dank an diese gewissenlosen und realitätsfremden sogenannten ,Volksvertreter`. Da lobe ich mir die alten Politiker der DDR, die wären mit ihrer arbeitenden Bevölkerung nicht so umgegangen.
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